Barrieren nerven
07.05.2021 Themen Inklusion Menschen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen

Barrieren nerven

Wenn gerade kein Corona ist, dann unternimmt Gregor Tomaszczyk gerne etwas mit seinen Freunden, geht ins Kino, spielt Theater, hört Musik oder macht Sport. Gregor hat Hobbys, wie jede*r von uns. Doch trifft er in seinem Alltag häufig auf Barrieren. Auf welche, hat uns der 36-jährige Rollstuhlfahrer erzählt.

Foto: Christian Adobe Stock.com

Welche Barrieren begegnen Ihnen im Alltag?

Treppen, fehlende oder kaputte Aufzüge, zu hohe Regale beim Einkaufen, Bahnübergänge und Gleise – das sind Barrieren, die mich nerven. In Weiden gibt es wenige barrierefreie Plätze. Ich hoffe, dass das irgendwann mal besser wird.

Was wünschen Sie sich?

Dass man Barrieren abbaut. Das ist wichtig. Und dann gibt es viele Menschen, die ein Problem damit haben, mit Menschen mit Behinderungen umzugehen.

Was erleben Sie da? Was stört Sie konkret?

Mich stört zum Beispiel, wenn andere mit mir nur über Krankheiten sprechen. Oder mich ausfragen, was ich für eine Krankheit habe. Ich komme damit schon klar, ich habe mich daran gewöhnt. Aber das sind schon sehr persönliche Dinge. Wenn es mir zu viel wird, dann sage ich: „Cut!“ Grundsätzlich wünsche ich mir schon mehr Respekt. Und dass ich nicht so ausgefragt werde.

Was kann jede*r Einzelne von uns tun, um Barrieren zu beseitigen?

Mit den betroffenen Menschen sprechen und sie nicht ignorieren. Etwas über die Probleme, die Menschen mit Behinderungen haben, erfahren wollen. Das passiert viel zu wenig.

Suchen Sie denn das Gespräch mit anderen über die Barrieren in Ihrem Alltag?

Auf jeden Fall! Denn andersherum funktioniert es kaum.

Sie arbeiten in einer Behindertenwerkstatt in der Montage.

Ja, und mir gefällt es dort sehr gut. Aber ich finde, wenn es um Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen geht, da sollten die Politiker auch was machen. Dass es mehr Arbeitsplätze außerhalb von Werkstätten gibt.

Würden Sie denn gerne außerhalb einer Werkstatt arbeiten?

Noch nicht jetzt, aber irgendwann bestimmt. Mir macht die Montagearbeit Spaß, aber ich bin so mehr der „Bürotyp“. Im Büro zu arbeiten – das könnte ich mir gut vorstellen. Das will ich gerne mal ausprobieren.

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