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Mehr als ökologisch denken
Nachhaltigkeit bedeutet auch, sich gemeinsam auf den Weg zu machen
#ökosozial – Dieses Hashtag verwendet der Paritätische Gesamtverband, wenn er über die Themen Nachhaltigkeit oder Klimawandel twittert. Das Hashtag beschreibt den Kern der drei Dimensionen von Nachhaltigkeit: ökologisch, ökonomisch und sozial. Dass die ökologische und die soziale Dimension eng zusammengehören, war bisher zu wenig im Blick. Bei vielen Akteur*innen im sozialen Bereich ist die Erkenntnis schon länger angekommen.
Eine lohnenswerte Auseinandersetzung
Einige Mitgliedsorganisationen des Paritätischen in Bayern und Teile des Verbands beschäftigen sich mit dem Thema Nachhaltigkeit seit längerem. Bereits vor acht Jahren hat der Paritätische Bezirksverband Oberbayern sich dem Thema Gemeinwohlökonomie (GWÖ) intensiv gewidmet. Seitdem haben sich mehrere Mitgliedsorganisationen sowie das SPZ München gemeinsam der – aufwändigen – Zertifizierung unterzogen. Die relevanten Handlungsfelder finden sich in einer anspruchsvollen Matrix. Ein Leitfaden hilft bei der Bearbeitung. Zum erfolgreichen Prozess gehört ein regelmäßiger Austausch innerhalb einer moderierten „Peer-Group“. Im zweiten Schritt wird ein Gutachten durch ein externes Audit erstellt. Auch wenn sich eine Organisation nicht diesem aufwändigen Prozess unterziehen möchte, aber dennoch das eigene Handeln an der Nachhaltigkeit ausrichten möchte, lohnt sich eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den GWÖ-Leitfragen.
Auch der Paritätische Bezirksverband Mittelfranken befasst sich schon länger mit Nachhaltigkeit. Eine Arbeitsgruppe „Pari goes green“ innerhalb der Belegschaft hat konkrete Maßnahmen entwickelt. Der Tagungsbetrieb wurde umgestellt auf regionale Getränke und Bio-Caterer, Projekte für die Kreislaufwirtschaft wurden installiert wie Handyrecycling, Trinkwassernachfüllstation für Passant*innen, es werden nachhaltige Putzmittel und Recycling-Papier verwendet. Das war für das Team nicht immer einfach, wie Alexandra Großer, die Projektleiterin, berichtet: „Es braucht Mut, Dinge, die weniger nachhaltig sind, anzusprechen und Veränderungen anzustoßen, auszuprobieren und zu reflektieren. Es braucht auch Zeit. Dem Anderen Zeit zu geben, Nachhaltigkeit mitdenken zu können, sich darauf einlassen zu können und Zeit, die Veränderungen mitgehen zu können.“ Der Prozess habe sich in jedem Fall gelohnt, für die Umwelt, aber auch für das Team, das daran gewachsen sei. Ihr Fazit: „Nachhaltigkeit bedeutet mehr, als nur ökologisch zu denken. Es bedeutet auch, sich gemeinsam auf den Weg zu machen.
Nachaltigkeit wird bei Zuschüssen und Entgelten nicht berücksichtig
Der Paritätische Bezirksverband Mittelfranken hat es sich auch zur Aufgabe gemacht, das Thema Nachhaltigkeit nach innen und nach außen zu bringen und für das Thema und für die Probleme in der Umsetzung zu sensibilisieren. Die Bezirksversammlung 2019 fand zum Thema Gemeinwohlökonomie statt. Die Mit-gliedsorganisation Münzinghof präsentierte ihre Ausrichtung nach den Prinzipien der Gemeinwohlökonomie.
Außerdem gab es im letzten Jahr eine Gesprächsrunde mit Politiker*innen über die teilweise schwierigen Rahmenbedingungen in entgeltfinanzierten sozialen Einrichtungen. Zuschüsse und Entgelte beinhalten kaum Spielräume für die Umsetzung von Nachhaltigkeit, ökologischem Handeln und Präventionsmaßnahmen. Anhand konkreter Beispiele wurde über die Problematik von Unvereinbarkeit ökologischen Handelns und Entgelt- /Zuschussfinanzierung der Einrichtungen diskutiert.
Das Thema Nachhaltigkeit in die Breite tragen
Anknüpfend an die Erfahrungen aus den regionalen Bezirksverbänden des Paritätischen in Bayern, soll das Thema Nachhaltigkeit auch auf Landesebene weitergetragen werden. Seit 2019 wird über die
Soziallotterie GlücksSpirale ein kleines Projekt zur Nachhaltigkeit gefördert, was die weitere verbandliche Auseinandersetzung ermöglicht. Angesiedelt ist das Projekt beim Referat Bürgerschaftliches Engagement.
Denn: „Nachhaltigkeit bedeutet auch, sich gemeinsam auf den Weg zu machen.“
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