gebetsmühlenartig wird von der Politik in der Öffentlichkeit derzeit der Integrationswille von Flüchtlingen bemüht. Ja, es braucht diesen Willen. Doch Integration ist kein einseitiger Prozess. Auch wir müssen gewillt und bereit sein, Flüchtlinge in unserer Mitte aufzunehmen.
Hunderttausende in ganz Deutschland engagieren sich für Flüchtlinge. Gleichzeitig brennen Flüchtlingsunterkünfte. Flüchtlinge und die, die sie unterstützen, werden bedroht, beschimpft oder diffamiert. Ängste, Vorurteile und auch Hass bestimmen zunehmend die öffentliche Debatte – und stellen gleichzeitig den Zusammenhalt und die demokratischen Grundwerte unserer Gesellschaft auf die Probe.
Für ein weltoffenes, menschliches und vielfältiges Deutschland treten viele Menschen und Organisationen in unserem Land ein. Zum Beispiel bei den bundesweiten Menschenketten dieses Wochenende oder in der Allianz für Weltoffenheit. Es ist wichtig, Gesicht zu zeigen und das Feld nicht Populisten und Rassisten zu überlassen.
Gleichzeitig braucht es gute politische Integrationskonzepte. Doch daran mangelt es leider in Bund und Land. Wer Flüchtlinge aus dem Blickfeld der Gesellschaft verbannt, nicht ausreichend Integrationsangebote bereitstellt, Qualitätsstandards in der Betreuung z.B. von jugendlichen Flüchtlingen absenkt und Bürgerschaftliches Engagement erschwert, erweist der Integration einen Bärendienst.
Nein: Es braucht kein Ende der Willkommenskultur in Bayern und Deutschland. Im Gegenteil: Es braucht noch viel mehr davon, wenn die gemeinsame Aufgabe der Integration gelingen soll.
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Margit Berndl
Vorständin Verbands- und Sozialpolitik