Charta gegen Rechts

Gegen Rassismus und Rechtsextremismus

Der Paritätische mit seinen Mitgliedsorganisationen versteht sich als Verband der Vielfalt, Toleranz und Offenheit für alle Menschen, unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, sozialer oder ethnischer Herkunft, Alter, Religion oder Weltanschauung, sexueller Identität, materieller Situation, Behinderung, Beeinträchtigung oder Krankheit.

Der Verband wird getragen von der Idee der Parität, das heißt der Gleichheit aller in ihrem Ansehen und ihren Möglichkeiten. Verschiedenheit und Vielgestaltigkeit sind für uns zentrale Werte, ihre Förderung ist das erklärte Ziel unserer Verbandsarbeit. Wir bekennen uns öffentlich zur Gleichwertigkeit aller Menschen und fühlen uns verpflichtet, allen Ideologien der Ungleichwertigkeit entschieden entgegen zu treten.

Für den Paritätischen gehört die Verteidigung und Stärkung einer demokratischen und engagierten Bürgergesellschaft in Deutschland zum Kernbereich seines Selbstverständnisses. Wir stehen ein für eine demokratische Kultur in der Gesellschaft, insbesondere aber innerhalb unserer Mitgliedsorganisationen und Einrichtungen.

Wir beobachten mit großer Sorge, dass rechtsextreme Tendenzen in vielen Regionen der Bundesrepublik und bis hinein in die Mitte der Gesellschaft in vielen Formen in Erscheinung treten. Es ist inzwischen gezielte Strategie rechtsextremer Gruppen, vorhandene zivilgesellschaftliche Strukturen und Organisationen zu unterwandern. Sie schließen sich den Vereinen und Verbänden vor Ort an und versuchen, diese von innen heraus zu beeinflussen und für ihre Zwecke zu missbrauchen. Dort, wo Angebote aus der Zivilgesellschaft wegfallen, versuchen sie, die entstandenen Lücken mit eigenen Angeboten zu schließen. Dieser Entwicklung wollen wir entgegentreten.

Mit dieser Charta positioniert sich der Paritätische in aller Klarheit öffentlich gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus. Wir leisten einen aktiven Beitrag zu Prävention und Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus in der Gesellschaft. Unser Verband ist kein Ort für menschenverachtende, demokratie- oder fremdenfeindliche Einstellungen. Wir wehren uns gegen die Einflussnahme rechtsradikaler Personen und Gruppen auf unseren Verband, unsere praktische Arbeit und auf die Menschen, die sich in unseren Vereinen und Verbänden haupt- und ehrenamtlich engagieren. Aus diesem Antrieb heraus ist uns wichtig, ausdrücklich zu erklären:

  • Aufgabe des Paritätischen ist es, eine solidarische Gesellschaft mitzugestalten und zu verteidigen. Dazu pflegen wir eine Verbandskultur, die von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung jedes Einzelnen geprägt ist.
  • Der Paritätische verurteilt jede Form von Rechtsextremismus, Rassismus und alle anderen Ideologien der Ungleichwertigkeit. Wir dulden keine Form von Rassismus, Rechtsextremismus oder Antisemitismus in unserer Gesellschaft, in unseren Mitgliedsorganisationen oder bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
  • Der Paritätische schätzt die Vielfalt der Gesellschaft innerhalb und außerhalb des Verbandes und wird den Prozess der interkulturellen Öffnung im Sinne unseres Leitbildes fortführen.

Diese Charta soll durch einen kontinuierlichen Dialog des Paritätischen und seiner Mitgliedsorganisationen sowie gezielte Öffentlichkeitsarbeit, politische Bildung und Aufklärung durch Handlungsempfehlungen, Handreichungen und Arbeitshilfen flankiert werden.

Berlin, 26. September 2014

PDF, 61 KB

Charta gegen Rechts

Charta gegen Rechts in Schwerer Sprache


Kein Hass und kein Ausschließen von Menschen, die anders sind

Wir sind eine große Gruppe von Menschen in ganz Deutschland.
Es geht uns darum, dass Menschen gut leben können.
Das ist uns allen in der Gruppe wichtig.
Wir kämpfen alle für die gleiche Sache.
Wir sind sehr viele Menschen.
Zusammen wissen wir mehr.
Zusammen sind wir stärker.

Der Name unserer Gruppe ist:
Der PARITÄTISCHE.
Das ist ein schweres Wort.
Man spricht es so: pa-ri-tä-tisch.
Es bedeutet, dass alle Menschen gleich viel wert sind.
Es bedeutet, dass wir gegen Ungerechtigkeit kämpfen.
Jeder, der bei uns mitmacht, findet Ungerechtigkeit nicht gut.
Jeder, der bei uns mitmacht, behandelt die Menschen gleich.
Wir sind freundlich zu den Menschen.

Wir finden es gut, wenn Menschen unterschiedlich sind.
Wir finden es gut, wenn in unserem Land viele unterschiedliche Menschen leben.
Jeder Mensch ist anders.

Und jeder Mensch ist gleich viel wert:

  • Egal, ob Mann oder Frau
  • Egal, ob er arm oder reich ist
  • Egal, ob der Mensch krank oder gesund ist
  • Egal, ob er eine Behinderung hat oder nicht
  • Egal, welche Farbe seine Haut hat
  • Egal, aus welchem Land der Mensch kommt
  • Egal, ob der Mensch an einen anderen Gott glaubt
  • Egal, wenn der Mensch eine andere Sprache spricht
  • Egal, wenn der Mensch anders denkt als ich
  • Egal, ob dieser Mensch mit einem Mann oder einer Frau Sex hat

Manche Menschen hassen Menschen, die anders sind.
Manche Menschen sagen, dass andere Menschen weniger wert sind.
Das finden wir nicht gut.
Es macht uns Sorgen.

Es ist nicht gut andere Menschen schlecht zu machen.
Aber es gibt Menschen, die das tun.
Die haben einen Plan gemacht.
Der Plan ist:
Sie wollen überall in Gruppen zu gehen.
Und dort anderen Menschen sagen, dass sie auch hassen sollen.
Dagegen wollen wir kämpfen.
Wir wollen mutig sein.
Und ganz klar sagen, dass wir es nicht gut finden.

Wer andere Menschen schlecht macht, passt nicht in unsere Gruppe.
Wir finden Respekt gut.
Respekt bedeutet:
Wir achten die Menschen.
Wir sind freundlich zu ihnen.

Wir wollen, dass jeder für den anderen da ist.
Wir schließen keine Menschen aus, die anders sind als wir.
Wir tun keinem Menschen weh.
Jeder Mensch soll freundlich zu anderen sein.
Alle Menschen sind gleich viel wert.
Keiner darf andere Menschen schlecht machen.
Keiner darf andere Menschen schlecht behandeln.
Jeder Mensch soll sicher leben können.
Jeder darf seine Meinung haben.

Aber es gibt eine Grenze dabei:
Wenn einer Menschen hasst oder schlecht behandelt.
Das dulden wir nicht.
Schon gar nicht in unserer Gruppe.

Wir sagen weiter, was wir beschlossen haben.
Viele Menschen sollen das lesen.
Wir machen einen Plan.
Darin soll stehen, was wir genau unternehmen.
Den werden wir noch aufschreiben.

Berlin, September 2014

im Original: Charta gegen Rechtsextremismus und Rassismus
Übersetzt von: Kompetenz-Zentrum Leichte Sprache | www.leicht-sprechen.de

PDF, 89 KB

Charta gegen Rechts

Charta gegen Rechts in Leichter Sprache