Die Sommerferien stehen kurz bevor und es gibt Mädchen in Kita und Grundschule, für die das Reisen in die Herkunftsregion zur Gefahr werden könnte. Weibliche Genitalverstümmlung ist ein wichtiges, aber zu wenig beachtetes Thema im Kinderschutz in vielen von kultureller Vielfalt geprägten Städten in Deutschland.
Dafür möchte der Paritätische Wohlfahrtsverband Hamburg rechtzeitig sensibilisieren und Handlungsoptionen aufzeigen.
Worum geht es konkret und was bewegt uns dabei?
Auf dem 18. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag hatte der Paritätische Wohlfahrtsverband Hamburg die Gelegenheit, die Hilfsorganisation SAIDA International kennenzulernen. SAIDA engagiert sich seit 2010 für den Schutz von Mädchen vor Genitalverstümmelung – sowohl in Herkunftsländern als auch in Deutschland.
In Deutschland sind nach Schätzung von SAIDA International etwa 35.000 minderjährige Mädchen von Genitalverstümmelung bedroht und 75.000 Frauen betroffen. Die gesundheitlichen und psychischen Folgen dieser körperlichen Gewalt begleiten die Betroffenen ein Leben lang und stellen eine schwerwiegende Form der Kindesmisshandlung dar.
Dieses wichtige Thema wurde bisher im Kita- und (Grund)schul-Bereich wenig bis gar nicht berücksichtigt. Das möchten wir jetzt ändern!
SAIDA betreibt in Leipzig die in Mitteldeutschland einzige Fachberatungsstelle bei Genitalverstümmelung. Sie berät Mütter, deren Töchter gefährdet sind, erarbeitet Schutzpläne mit Jugendämtern bundesweit und unterstützt Betroffene mit traumasensibler Begleitung. Die medizinische Versorgung wird durch das SAIDA Kompetenzzentrum als zentrale Anlaufstelle für Betroffene aus dem ganzen Bundesgebiet koordiniert, die vulvo-klitorale Rekonstruktionen auch für Minderjährige ermöglicht. Für Fachkräfte bietet SAIDA Fortbildungen, Handlungshilfen und individuelle Fallberatung an.
Weitere Informationen zur Veranstaltung sowie zu der Anmeldung finden Sie auf der untenstehenden Webseite.