Digitale Medien spielen eine zentrale Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Radikalisierungsprozessen. Insbesondere soziale Netzwerke, Messenger-Dienste und Online-Spiele bieten extremistischen Gruppen niederschwellige Zugänge zu Jugendlichen. Dabei nutzen sie gezielt jugendkulturelle Elemente und jugendaffine Darstellungsformen, um Propaganda zu verbreiten und junge Menschen zu mobilisieren.
Die hohe Verbreitung von Desinformation verstärkt diese Gefahr: Nur rund 11 % der Jugendlichen hinterfragen Quellen kritisch – eine Einladung für Fake News als strategisches Mittel extremistischer Gruppen.
Pädagogische Fachkräfte übernehmen in diesem Kontext eine wichtige Rolle. Sie können sowohl für gefährdete Jugendliche als auch für deren Umfeld eine vertrauensvolle Anlaufstelle sein. Häufig wissen Peers nicht, an wen sie sich wenden können, wenn sie bei Gleichaltrigen bedenkliche Veränderungen – etwa im Umgang mit Symbolen oder in Online-Kommentaren – beobachten. Hier braucht es Fachpersonen mit fundiertem Wissen über digitale Kommunikation, jugendliche Lebenswelten und extremistische Phänomene – sowie mit der Fähigkeit, verlässlich und sensibel zu handeln.
Neben repressiven Maßnahmen und allgemeiner Demokratieförderung braucht es vor allem Erwachsene, die im Dialog bleiben. Auch wenn ein Radikalisierungsprozess bereits begonnen hat, ist es entscheidend, dass Bezugspersonen demokratische Werte vorleben, Gesprächsbereitschaft signalisieren und Orientierung bieten – ohne zu moralisieren, aber mit einer klaren Haltung.
Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie auf der untenstehenden Webseite.