Veränderung des Diskurses
Als Paritätischer in Bayern nehmen wir in den letzten Jahren verstärkt wahr, dass sich die politische und öffentliche Diskussion verändert hat, wenn es um die Themen soziale und demokratische Teilhabe, Vielfalt und gesellschaftlichen Zusammenhalt geht. Auf der einen Seite äußern Menschen mit antidemokratischen, rechtsextremen Weltbildern vielerorts unverhohlen im öffentlichen Raum ihre Meinung und ihre Anschauungen gelten plötzlich nicht mehr als ewig-gestrig. Auf der anderen Seite deuten rechtsextreme Akteure demokratische Werte um und nutzen diese für ihre eigene demokratie- und menschenfeindliche Positionierung.
Auswirkungen auf die Praxis
Die Diskussion führt dazu, dass demokratie- und menschenfeindliche Inhalte auch in die Praxis getragen werden. Mitgliedsorganisationen des Paritätischen, die Betreuung und Unterstützung anbieten z.B. für queere Menschen, Menschen mit Migrationsgeschichte und Menschen mit Behinderung werden angegriffen und ihre Arbeit infrage gestellt.
Für eine gerechte Teilhabe aller!
Um eine klare Haltung in dieser Diskussion einzunehmen und seine Mitgliedsorganisationen zu unterstützen, wird der Paritätische sich sozialpolitisch positionieren und sich an Bündnissen und Netzwerken beteiligen.
Mit dem Projekt möchte der Paritätische in Bayern:
- sich als Verband mit seinen Mitgliedsorganisationen gegen rechtsextreme, menschen- und demokratiefeindliche Strömungen positionieren sowie für eine vielfältige und offene Gesellschaft und damit die Stärkung des demokratischen und sozialen Zusammenhalts fördern;
- seine Mitgliedsorganisationen dabei unterstützen, sich an Bündnissen und Netzwerken zu beteiligen und
- sich gemeinsam mit den Mitgliedsorganisationen oder stellvertretend gegen die Diskriminierung ihrer Adressat*innen einsetzen und deren Diskriminierung sichtbar zu machen.
Demokratie mitgestalten
Um das Vertrauen in politische Institutionen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern und Menschen die Möglichkeit zu geben, Demokratie mitzugestalten, wirkt das Projekt aber auch ganz konkret: Der Bezirksverband Oberfranken initiiert vor Ort ein partizipativ ausgerichtetes Demokratieförderungsprojekt mit dem Schwerpunkt auf Umwelt- und Klimaschutz.
Junge Menschen, die in der Gestaltung von Politik bisher wenig adressiert und beteiligt wurden, sollen in ihrem Umweltbewusstsein gestärkt und befähigt werden, sich aktiv und reflektiert in umwelt- und klimapolitische Diskurse einzubringen. Die Jugendlichen entwickeln Kompetenzen zur politischen Urteilsbildung sowie zur Abgrenzung gegenüber rechtsextremen Einflussnahmen im Umweltbereich.